Aufstieg !
Alles schon einmal da gewesen, auch 1976?
Teil 2 von Karl-Heinz Höchtl
Obwohl die Borbecker Nachrichten in ihrer damaligen Ausgabe einen Sieg gegen Adler Frintrop in Frage stellten, kam es dann doch dazu. In einer, ja sogar ziemlich einseitigen Partie gewannen wir, wenn auch überraschend hoch, durch Tore von Günter Klein, Peter Höweler, Klaus Schüler (2) und Klaus Hellwig mit 5:2.
In ihrem Vorbericht über die nächste Begegnung gegen die Zweitvertretung des Vogelheimer SV, berichtete die BN dann auch über das gewonnene Spiel gegen dem Mitfavoriten Adler Frintrop vom Wasserturm wie folgend:
Mit 5:2 fegte Eintracht Borbeck die mitkonkurrierende Reserve von Adler Frintrop aus dem Rahmen. Klein, Schüler (2), Höweler und Hellwig waren die Torschützen. Obwohl nicht die beste Besatzung aufgeboten werden konnte, zeigte der Spitzenreiter eine überzeugende Leistung.
Auch in Vogelheim kann die Eintracht gewinnen, zumal dort vereinsinterne Schwierigkeiten im Spiel sind.
Über die Begegnung in Vogelheim schreibt der damalige Trainer Jochen Schüler in seinem Tagebuch kurz und bündig:
Ein neuer Stürmer! Ein hoher Sieg ! Waldemar Cziupka früherer A-Jugendspieler schlug zu!
Damit hatte Jochen Schüler auch schon alles gesagt, eben kurz und bündig.
Die Partie an der Olympischen Stätte in Vogelheim fand bereits, für manche zu einer unchristlichen Zeit, um 9:15 Uhr statt. Eine Zeit, die der damalige Sportreporter der Borbecker Nachrichten, Heinz Wieczorek +, einmal als Fixtermin für unsere Mannschaft angeißelte. Das wäre nämlich genau der Zeitpunkt an dem unsere Mannschaft das Vereinslokal „Achim Deck“ verlassen würde um pünktlich auf dem Platz zu sein. (Das Lokal war fünfzig Meter vom Platz entfernt).
Aber zumindest an diesem frühen Morgen war unsere I. Mannschaft hell wach und fegte die Vogelheimer Reserve mit 5:0 aus dem eigenen „Stadion“.
Erfreulich daran war, dass der zum ersten Mal eingesetzte A-Jugendspieler Waldemar Cziupka sich sofort in die Torschützenliste eintragen konnte. Waldemar entpuppte sich als der Torjäger schlechthin. Mit seiner Körperhaltung erinnerte er an Gerd Müller, den Bomber der Nation. Auch Waldemar ging dahin wo es weh tat, er war der geborene Knipser, ein Spieler der uns heute fehlt.
Die restlichen beiden Tore trugen die Mittelfeldspieler Klaus Hellwig und Udo Klaus bei.
Vor der Begegnung gegen den nächsten Gegner DJK Wacker Bergeborbeck schrieb Heinz Wieczorek auch über das gewonnene Spiel gegen Vogelheim:
Mit einem 5:0 sieg kehrte Eintracht Borbeck von der Zweitvertretung des Vogelheimer SV heim.
Bei seinem ersten Einsatz trug sich Cziupka gleich dreimal in die Torschützenliste ein. Hellwig und U. Klaus besorgten den Rest.
Die Zweitvertretung von Wacker Bergeborbeck hat zwar ein ausgeglichenes Konto, wird aber bei der Eintracht kaum bestehen können.
Nach der Begegnung gegen unseren Nachbarn von der Cathostraße in Bergeborbeck, DJK Wacker Bergeborbeck, schrieb Jochen Schüler ziemlich enttäuscht in sein Tagebuch:
Man soll den Tag nicht vor den Abend loben. 0:0 gegen Wacker Bergeborbeck. Wie geht es weiter?
Die Enttäuschung des Trainer Schülers konnten die Eintracht-Fans nachvollziehen. Sahen sie doch auf eigener Sportanlage ein „grottenschlechtes Spiel“ ihrer Mannschaft. Die Schüler-Schützlinge spielten ideenlos, die Zuordnung stimmte nicht und der „richtige Biss“ fehlte ebenfalls. Trotz alledem hatte man genügend Chancen um die Begegnung für sich entscheiden zu können. Doch entweder vergab man diese, oder man scheiterte an den ausgezeichneten Torhüter Hans Wipfler der die Stürmer von Eintracht zur Verzweiflung brachte.
Später wechselte Hans Wipfler als Torhüter zur DJK Schwarz-Weiß Bohold um dort noch einige Jahre das Tor zu hüten.
Vor der nächsten Begegnung die um 15:00 Uhr an der Jugendhalle gegen den Neuling Germania Borbeck ausgetragen werden sollte, berichtete die BN:
Neuling ist noch ohne Sieg
Germania Borbeck gegen DJK Eintracht Borbeck
Germania Borbeck kann in der 2. Kreisklass (heute die Kreisliga B) einfach nicht Fuß fassen. Bisher konnte der Neuling erst einen Pluspunkt für sich verbuchen, auf den ersten Sieg wartet er noch immer.
Ohne Zusammenhang operierte Eintracht Borbeck beim 0:0 gegen die Zweitvertretung von Wacker Bergeborbeck. Der Spitzenreiter scheiterte zudem an Oldtimer Wipfler* im Wacker-Gehäuse.
Obwohl Eintracht Borbeck überaus launisch ist, glauben wir nicht, dass den „Germanen“ gerade gegen diesen Gegner der erste doppelte Punktgewinn glücken kann.
- Als „Hannes“ Wipfler unsere Stürmer zur Verzweiflung brachte hatte er das 40. Lebensjahr bereits hinter sich gebracht. Zu diesem Zeitpunkt war er Torhüter der Altenherren von Wacker und half in der II. Mannschaft nur aus.
Nach der Begegnung gegen die ehemalige“ Kneipenmannschaft vom Fliegen „Am Kamin“, fehlt jegliche Eintragung von Jochen Schüler in seinem Tagebuch. Wahrscheinlich war er so sauer, dass er darauf verzichtet hatte.
Gegen Germania Borbeck, die von Manfred Rottwill, ehemaliger Torhüter von DSC Dellwig 1928 trainiert wurde, gab es ein enttäuschendes 1:1. M. Rottwill, der auch fünf Jahre lang DSC trainiert hatte, hatte sein Mannschaft hervorragend eingestellt und erst ein Eigentor von Germania sorgte für den Ausgleich der Eintracht.
Der Verein Germania Borbeck hatte sich als Ziel den Aufstieg auf die Fahnen geschrieben. Das es im ersten Jahr noch nicht klappte, konnte man verschmerzen. Im zweiten Jahr ihrer Zugehörigkeit der 2. Kreisklasse erreichte man den 5. Rang in der Tabelle. Als es im dritten Jahr auch noch nicht zum Aufstieg reichte, wechselte man wieder in die Freizeitliga zurück, Dort spielte man noch einige Jahre bevor der Verein sich auflöste.
Darüber berichteten die Borbecker Nachrichten:
Endlich in bester Besetzung schlug Germania Borbeck dem Spitzenreiter ein Schnippchen. Das 1:1 ist überaus verdient für den Neuling. Helmut Lange brachte seine Farben durch Handelfmeter in Führung. Erst durch ein Eigentor durch Hoffmann kam Eintracht Borbeck zum Ausgleich.
Nach der Begegnung mit der gefühlten Niederlage gegen die „Germanen“ aus Borbeck hatte Trainer Jochen Schüler eine Woche Zeit, die Wunden zu lecken und die Mannschaft moralisch aufzubauen.
Denn am kommenden Wochenende war die Mannschaft spielfrei.
Als nächsten Gegner empfing man die Drittvertretung von Ballfreunde Bergeborbeck an der Theodor-Hartz-Straße.
Die Meinung der BN dazu:
Eintracht Borbeck gegen Ballfreunde Bergeborbeck III
Während Eintracht Borbeck eine Pause einlegte, trennte sich die Drittvertretung der Ballfreunde von DJK Dellwig II mit einem gerechten 1:1. Noch liegt die Eintracht an der Spitze. Man sollte jedoch Vorsicht walten lassen, denn die Verfolger lauern schon und Klein und Murkisch werden fehlen.
Mit der Begegnung gegen die Drittvertretung von der Hagenbecker Bahn, Ballfreunde Bergeborbeck, trampelte man den Zuschauern auf den Nerv. Nicht nur dass die Begegnung auf eigener Anlage mit 1:3 verloren ging war ausschlaggebend für den Unmut der Eintracht-Anhänger, sondern auf welcher Art und Weise die Niederlage zustande kam. In der Profiliga hätte man das Arbeitsverweigerung genannt. Daran kann auch nicht das Fehlen von Günter Murkisch und Günter Klein Schuld gewesen sein, die Mannschaft war einfach nur schlecht.
Dazu notierte Jochen Schüler in sein Tagebuch:
Geht es jetzt wieder abwärts? Es ist zum kotzen! Musste diese Niederlage sein?
Dazu die Meinung der Borbecker Nachrichten, bzw. ihres Chefreporters Heinz Wieczorek
SV Borbeck III gegen Eintracht Borbeck
Während die Drittvertretung von SV Borbeck im Keller der 2. Kreisklasse zu finden ist, thront Eintracht Borbeck noch an der Spitze. Das ist aber nur dem glücklichen Umstand zu verdanken, dass die Verfolger Punkte einbüßten, denn selbst unterlag die Eintracht gegen Ballfreunde auf eigenem Platz mit 1:3.
An der Prinzenstraße wird der Tabellenführer wahrscheinlich gewinnen. Längst aber ist er noch kein Favorit im Aufstiegsrennen.
Wie wird die Partie gegen SV Borbeck ausgehen? Können die Schüler-Schützlinge einen Auswärtssieg verbuchen? Es wäre sehr wichtig denn es folgen die spiele gegen Nachbar TuS 84/10 und DJK Dellwig 1910.
Darüber mehr in der nächsten Eintracht Szene.