In unserer Reihe „ Vereine stellen sich vor“, berichten wir heute über unseren Nachbarverein:
Der Sportverein DJK Wacker Bergeborbeck wurde, wie viele andere DJK-Vereine in unserer Stadt, aus einer Pfarre heraus geboren. In diesem Fall war es Kaplan Kohen von der Pfarrei St. Maria Rosenkranz in Bergeborbeck, der mit Jünglingen aus seinem Pfarrbezirk den Verein ins Leben rief. Er war nicht nur Gründer, sonder auch zugleich erster Präses von Wacker Bergeborbeck.
In den Jahren 1922 bis zum Verbot aller DJK-Vereine durch die damalige Reichsregierung im Jahre 1934, fand bei unserem Nachbarn bereits ein geregelter Spielbetrieb statt der den Verein unter anderem in die damalige oberste Spielklasse des Rhein-Weser-Kreises führte. Gespielt wurde, die Sportanlage Sulterkamp wurde erst später errichtet, auf dem ehemaligen Zinkhüttengelände auf dem heute die Firma Dambrosch beheimatet ist.
Im Jahre 1948 sorgten die Alliierten für die Aufhebung des Verbotes aller konfessionellen Sportvereine. Somit konnten wieder Sportvereine gegründet, bzw. wieder neu „zum Leben erweckt“ werden. Dieses geschah auch im Falle von Wacker Bergeborbeck. Der
damalige Pfarrer an St. Maria Rosenkranz, Pastor Johannes Rosendahl (seine Schwester führte übrigens in der Strasse Im Bocholdsfeld ein Lebensmittelgeschäft), und sein damaliger Kaplan Weimer sorgten für ein „Aufleben“ des 1922 gegründeten Vereins DJK Wacker Bergeborbeck. Im September 1949 war es dann soweit, man hatte genügend Spieler zusammen um den Spielbetrieb wieder aufzunehmen.
Bisher hatte sich der Verein auf das Spielen von Fußball beschränkt, nun, im Jahre 1951, kam eine Tischtennisabteilung hinzu. In den Jahren 1968 – 71 außerdem noch eine Damengymnastikabteilung, sowie eine Volleyballabteilung. Alle Abteilungen, bis auf die Fußballabteilung, existieren heute nicht mehr.
Es gibt zwar noch einen Schachverein der den Namen DJK Wacker Bergeborbeck führt. Dieser wurde 1949 gegründet und ist ein selbstständiger Verein. Er ist ebenfalls aus der Pfarrei St. Maria Rosenkranz entstanden.
1953 entstand, unter dem damaligen 1. Vorsitzenden Gerhard Eckhardt, am Sulterkamp in Essen-Bergeborbeck eine neue Sportanlage für Wacker Bergeborbeck. Das Grundstück dazu erhielt man von der Pfarre St. Maria Rosenkranz, Eigentümerin des Grundstückes. Die Einweihung erfolgte durch den geistlichen Beirat, Kaplan Stöckmann. Bis es soweit war, trugen die Wackeraner ihre Heimspiele an der Heimstraße (heute ist dort das Technische Hilfswerk THW untergebracht), aus.
Am Sportplatz angebaut wurde ein Haus mit Umkleidekabinen, Duschen und Geschäftszimmer. Dieses Haus stand, trotz Segnung durch Kaplan Stöckmann, unter keinem guten Stern. Denn bereits 1954 bereiteten starke Sturmschäden am Dach des Hauses den Verantwortlichen schlaflose Nächte. Im starken Winter 1955/56 verursachten schwere Frosteinbrüche große Schäden am Leitungssystem des Neubaus die fast zum Erliegen des Spielbetriebes führten. Aber Dank des Einsatzes vieler Sportkameraden, konnten auch diese Schäden schnell behoben werden.
Doch damit nicht genug, man plante und baute unter wiederum tatkräftiger Mithilfe von Sportkameraden, ein neues Jugendheim welches man voller Stolz im November 1957 der Vereinsjugend übergeben konnte.
Hier hat sich vor allem ein Mann einen Namen gemacht, der am 1. April 1950 dem Verein beigetreten ist und ohne den man sich Wacker Bergeborbeck gar nicht vorstellen kann. Was Siegfried „Siggi“ Peukert für Ballfreunde Bergeborbeck ist, ist Alfred Groß für DJK Wacker Bergeborbeck. Ohne seine tatkräftige Hilfe, auch in finanzieller Hinsicht, wäre der Verein kaum denkbar. Mit ihm waren es vor allem Leute wie Bruno Saal und Bernhard Wegner als Jugendleiter, die ihre Freizeit dem Vereinsgeschehen opferten.
Die 1. Fußballmannschaft, bisher in der damaligen 2. Kreisklasse zuhause, schaffte in der Saison, genau wie unser Verein, den Aufstieg in die 1. Kreisklasse des Kreises 13 Essen-Nord/West.
Allerdings, wieder Parallelen zu Eintracht Borbeck, musste man nach nur einem Spieljahr in der höheren Klasse, wieder zurück in die 2. Kreisklasse, die heutige Kreisliga B. Allerdings war es Wacker vergönnt, noch 1968 an der Prinzenstraße Bannersieger zu werden.
Aber bereits drei Jahre später, ein Jahr vor dem 50. Gründungstermin, schaffte man erneut den Aufstieg in die nächst höhere Spielklasse.
Den erstmaligen Aufstieg in die ehemalige Ruhrbezirksliga, schaffte der Verein 1980, die er aber 1991 wieder verlassen musste.
Zwischenzeitlich, 1982, feierte man unter Teilnahme vieler Borbecker Vereine das 60jährige Vereinsjubiläum.
Nach nur einem Jahr Zugehörigkeit in der Kreisliga A, ging es wieder hoch in die Bezirksliga.
Die gute Vereinsarbeit von DJK Wacker Bergeborbeck erhielt im Jahre 1994 die Auszeichnung der Stadt Essen durch die Übergabe des „Ehrenbriefs für hervorragende Vereinsarbeit“.
1997 feierte man voller Stolz und in hervorragender Weise, das 75jährige Bestehen des Vereins. Es war ausgezeichnet organisiert und durchgeführt, ich kann das beurteilen denn ich war als Vertreter der DJK Eintracht Borbeck dabei gewesen.
Einziger Wermutstropfen war der gleichzeitige Abstieg der I. Mannschaft auf der Bezirksliga.
Etwas hat Wacker mit seinem Nachbarn Rot-Weiß Essen gemeinsam, nämlich den Auf- und Abstieg. Man kann sie beide auch als „Fahrstuhlmannschaften“ bezeichnen. Zur Jahrtausendwende gelang den Wackeranern wieder der Aufstieg in die Bezirksliga, die sie aber bereits wieder 2001 verlassen mussten.
Als schönstes Geschenk für das 80. Vereinsjubiläum im Jahre 2002, schaffte die Mannschaft dann doch wieder den Aufstieg in die Bezirksliga.
Mittlerweile ist die I, Mannschaft wieder in der Kreisliga A zuhause. Hier belegt sie mit 18 Punkten und einem Torverhältnis von 24:37 zurzeit (10.04.09) den 13. Tabellenplatz nach 21 Spielen.
Im Verein gibt es auch eine II. Mannschaft die ihre Spiele in der Kreisliga C, Gruppe 2 austrägt.
Hier steht sie nach 18 Spieltagen mit 33 Punkten und einem Torverhältnis von 35:19, auf dem 5. Tabellenplatz.
In der Jugendabteilung ist man in diesem Jahr nicht in allen Klassen besetzt. Lediglich von der E- bis hin zur B-Jugend konnte man Mannschaften stellen.
Der Verein wird zurzeit geleitet vom 1. Vorsitzenden Harald Ruhrberg und seinem Stellvertreter Peter Schenk. Als Kassiererin fungiert Sabine Remy und ihr zur Seite steht Axel Stein. Die Geschäfte führen Ortwin Feller als 1. Geschäftsführer und Susanne Tingler als 2. Geschäftsführerin. Für den Fußballbereich verantwortlich zeichnet sich, wie seit Jahren schon, Alfred Groß. Unterstützt wird er von Ralf Cisla.
Mittlerweile gibt es auch einen regen Austausch von Spielern der Vereine Wacker Bergeborbeck und Eintracht Borbeck. Gingen früher mehr Spieler von uns nach Wacker, sportlicher Aspekte wegen, so kommen nun doch, gerade junge Spieler, zu uns an die Theodor-Hartz-Straße. Das hat sicherlich auch damit zu tun, dass Hans-Jochaim „Hännes“ Buchholz, der lange Jahre in Wacker die Jugendabteilung leitete, nun als Fußballobmann in unserem Verein tätig ist.
In der nächsten Ausgabe stellen wir Ihnen den Verein SV Borbeck aus der Prinzenstraße vor.