>>>> Der Kommentar

2. März 2012

von Karl-Heinz Höchtl

Pädophil

Zurzeit gibt es nur noch ein Thema in den Medien, der Missbrauch von Kindern in der Vergangenheit durch Priestern, Ordensleuten und Lehrern.

Die bekannt gewordenen Fälle sollten schnellstens aufgeklärt und die Verantwortlichen zur Rechenschaft gezogen werden. Missbrauch an Kindern darf nicht sein und die Täter sollten weggesperrt werden.

Wenn es bewiesen ist!

Für sie darf es keinen Platz in unserer Gesellschaft geben. Zumindest solange nicht, bis sie sich in eine Therapie begeben. Denn Menschen mit pädophilen Neigungen sind zweifelsohne krank.

Die Kehrseite der Medaille, die erschwerend hinzukommt, ist die Gerüchteküche. Denn wenn irgendetwas besonders gut klappt, sind es Gerüchte. Wie schnell kann man in den Sog dieser Gerüchte gezogen werden? Keiner hat irgendetwas gesehen, keiner war dabei, aber alle wussten es schon immer.

Auch in Vereinen, insbesondere in Sportvereinen bei denen es zwangsläufig bei Übungen zu Körperkontakten kommt, ist es schon vorgekommen das Pädophilie dort als Betreuer und Jugendtrainer tätig gewesen sind, und das teilweise über Jahre. Man kann aber jeden Menschen nur vor dem Kopf schauen.

Aber man kann vorbeugen. Damit meine ich nicht das polizeiliche Führungszeugnis das ein Werdener Turnverein mittlerweile bei seinen Übungsleitern eingeführt hat, das halte ich persönlich für überzogen.

Aber die Vorgehensweise bei den Übungsstunden kann geändert werden. Man sollte dafür Sorge tragen das ein Trainer nicht alleine in den Umkleidekabinen mit den Kindern ist, sondern einen weiteren Betreuer oder ein Elternteil mit hinein genommen wird. Kinder, vor allem bei weniger gutem Elternhaus, suchen sich Trainer und Betreuer gerne als „Ersatzväter“ aus. Mit ihnen wollen sie ein freundschaftliches Verhältnis aufbauen. Ihm ihre Sorgen und Nöten vorzutragen. Von ihm, ihrer Vertrauensperson, erwarten sie Verständnis und Schutz. Und das ist auch gut so. Wir sollen auch hin und wieder „Beichtväter“ für unsere Schutzbefohlenen sein. Wir wollen und sollen ihre erste Anlaufstelle sein wenn es das Elternhaus nicht kann. Eine schöne Sache die wir uns gerne stellen.

In unserem Verein haben wir bereits viel erlebt, aber Missbrauch hat es, Gott sei gedankt, noch nicht gegeben. Und wir müssen alles Erdenkliche dafür tun, dass es auch nicht zu solchen Handlungen kommt.

Denn schon Gerüchte können einem Verein großen Schaden zufügen und keine Eltern werden uns ihre Kinder mehr anvertrauen. Daher sollten wir vorbeugen, wie oben beschrieben, damit gar nicht erst Gerüchte und Verleumdungen aufkommen.

Vorbeugen ist immer besser als heilen.

Was heißt „pädophil“ ?
Pädophil bedeutet wörtlich die Liebe zum Kind und sollte nicht mit Päderastie, Pädicatio oder Homosexualität verwechselt werden. Pädophil heißt sachlich zunächst nur, dass man Kinder oder Jugendliche als Liebesobjekt begehrt oder, in seltenen, glücklichen Fällen, zu einer platonischen Form der Liebe, hier der Kinderliebe findet. Damit ist im engeren sexualwissenschaftlichen Sinne gemeint, dass Menschen besonders oder nur durch Kinder oder Jugendliche erotisch angezogen und sexuell erregt werden. Daran ist zunächst nichts Schlechtes, wenn auch meist etwas Tragisches, weil in den meisten Kulturen erotisch-sexuelle Beziehungen zu Kindern und Jugendlichen (jünger als 16) durch Sitte, Brauch und Recht – zurecht wie ich meine – verboten sind, als kriminelle Handlung gelten und entsprechend strafverfolgt werden.

von Rudolf Sponsel, Erlangen


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