Kürzungen für alle Essener Sportvereine

1. März 2012

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von Karl-Heinz Höchtl

Eine weitere Hiobsbotschaft erreichte uns am Donnerstag, dem 11. Februar. Nicht nur das das Wetter schlecht war, kalt und es schneite, auch die Schlagzeilen der WAZ passten zur Außenwelt.

Nach Darstellung von ESPO-Geschäftsführer Wolfgang Rohrberg will die Stadt Essen die Zuschüsse für die Sportjugend um 20% kürzen.

Aber das ist noch nicht alles: Die Nutzung von Turnhallen und Sportplätzen soll auf 30% steigen.

Herrliche Aussichten, nicht nur für den Sportverein DJK Eintracht Borbeck e.V., sondern für alle Sportbegeisterten in unserer Stadt.

Was wird die Zukunft bringen?

Können wir auch noch weiterhin existieren?

Fragen auf die ich zurzeit keine Antwort geben kann. Der Hauptvorstand, in Person von Axel Barkmin als Vorsitzender und Udo Kruse als Geschäftsführer, müssen sich beim ESPO informieren welche Kosten zukünftig auf uns zukommen, bzw. mit welchen Geldern wir nicht mehr rechnen können.

Es ist bedauerlich, dass es wieder einmal die Kleinen trifft. Vereine wie wir es sind, die sich zum Ziel gesetzt haben die Kinder und Jugendlichen ganz im Sinne unseres Namenspatron Don Bosco von der Straße zu holen und Breitensport zu betreiben.

Wir haben unsere Heimat im Essener Nord/Westen und der ist ganz bestimmt nicht mit Reichtümern gesegnet. Wir sind zwar, Gott sei Dank und hoffentlich noch recht lange, keine unbedingte Problemzone aber hier wird mittlerweile auch jeder Euro dreimal umgedreht bevor man ihn ausgibt.

Wir sind kein Golfverein oder im Essener Süden zuhause, wo Geld kaum eine Rolle spielt und allein die Aufnahmegebühr für einen bestimmten Verein für uns einen Jahresbeitrag ausmacht.

Was müssen wir also tun um weiterhin den Kindern und Jugendlichen eine Heimat zu bieten?

Ich kann ihnen sagen was wir auf keinen Fall machen dürfen, nämlich die Beiträge erhöhen. Das mussten wir bereits im November machen um vernünftig haushalten zu können. Diese „Daumenschraube“ können wir nicht weiter drehen oder überstrapazieren, das wäre ein Bumerang.

Auch unser Träger, die Salesianer Don-Bosco weisen fast leere Kassen auf und sind kaum in der Lage uns finanziell zu unterstützen.

Der Hauptvorstand muss aber mit den Verantwortlichen der Salesianer sprechen um auch von den Stiftungen des Don-Bosco-Clubs profitieren zu können. Letztendlich leisten auch wir Jugendarbeit, und keine schlechte. Wöchentlich geben wir über 300 (in Zahlen: dreihundert) Kindern und Jugendlichen in unserem Verein, unter Aufsicht, die Gelegenheit Sport zu treiben.

Auch Don Bosco hat die Kinder von der Straße geholt um mit ihnen auf einem Acker Fußball zu spielen. Daher sind auch wir eine Abteilung des Don-Bosco-Clubs und müssen davon profitieren.

Das Geld darf und wird nicht dazu benutzt, um neue Spieler „einzukaufen“, sondern für Renovierung und Instandhaltung unserer Anlagen.

Unsere Kabinen, die wir vor Jahren in Eigenregie und auf eigenen Kosten gründlich renoviert hatten, befinden sich wieder in einem erbärmlichen Zustand und müssten mehr als dringend notwendig renoviert werden. Obwohl Schimmelpilz an den Wänden und Fliesen klebt, fehlt das nötige Geld zur Verbesserung des Zustandes der Kabinen.

Wir werden demnächst, und da sind wir auch schon dabei, durch allerlei Veranstaltungen versuchen müssen Gelder in unsere Kassen zu bekommen. Die Jugendturniere in der Halle, sowie die Sportwoche im Juni sollen dazu beitragen. Ein großer Einnahmeverlust in diesem Jahr stellt die nicht genehmigte Karnevalsveranstaltung dar. Den Ertrag den „Hennes“ Buchholz und sein Team im letzten Jahr erwirtschaftet haben, fehlt uns in diesem Jahr an allen Ecken und Enden.

Wenn jetzt auch noch die Stadt Essen die Fördergelder für die Jugendlichen kürzt und wir als B-Ligist keine weiteren Sponsoren finden werden, muss der Vorstand ebenfalls den Rotstift ansetzen.

Die Verbandsausgaben, Pflichtbeiträge für Versicherungen etc., werden uns ja auch nicht geschenkt oder jetzt halbiert. Was wir allein an den Deutschen Fußballbund jährlich zahlen müssen um überhaupt spielen zu dürfen, geht nicht mehr auf die berühmte „Kuhhaut“.

Dem DFB ist es „wurscht“ ob die Stadt Essen die Zuschüsse kappt, er besteht weiterhin auf seine Beiträge, und zwar in voller Höhe. Daher häufen sich in letzter Zeit auch die Sportgerichtsverhandlungen im Bezug auf nicht, bzw. zu spät gezahlte Verbandsbeiträge.

Wir werden wieder einmal den Gürtel enger schnallen müssen. Leistungen die wir bisher, wenn auch manchmal schmerzvoll, ausführen konnten werden bald der Vergangenheit angehören. Es sei denn, die Pläne der Stadt werden in dieser Form nicht zum Tragen kommen.

Hoffen wir es im Interesse unserer Kinder und Jugendlichen!


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