Sechs Jahrzehnte Borbecker Nachrichten
von Karl-Heinz Höchtl
Bereits seit 1949 berichten die Borbecker Nachrichten über Ereignisse und Geschehnisse im Großraum Borbeck. Die von Wilhelm Wimmer gegründete, und von seinem Sohn Walter fortgeführte Zeitung, erscheint jeden Donnerstag und berichtet ausführlich über (nicht nur) das Sportgeschehen im Raume Borbeck und deren nähere Umgebung.
Aus Anlass dieses runden Geburtstages konnte man in der alten Küsterei, in der Nähe des alten Marktplatzes, in den Ausgaben der Borbecker von 1949 bis 2008 blättern und so manch vergessene Schlagzeile wieder sehen (und fürchten).
Am Mittwoch, dem 15. April, gab es auch einen Diavortrag über die Salesianer in Essen-Borbeck. Die Entstehung der Niederlassung an der Theodor-Hartz-Straße (früher Borbecker Straße) 1922, die Gründung unseres Vorläufervereins DBZ (Don-Bosco-Zirkel), bis zum Jahre 1958 als Pater Förster die Jungen aus ganz Borbeck im Stift betreute.
Natürlich wurde dieser Vortrag gehalten von Pater Johannes Wielgoß, dem Archivar und Chronisten der Salesianer. Aus seinem Archiv wurden Bilder vorgestellt, die das Salesianerstift in verschiedenen Epochen zeigten. Pater Wielgoß konnte auch über Gebäude in Borbeck berichten die längst dem Erdboden gleich gemacht worden sind. Des Weiteren kamen auch Anekdoten über Personen zur Sprache, die das Publikum schmunzeln ließen.
Unter den zahlreichen Besuchern waren auch der neue Direktor des Stiftes, Pater Joachim Aretz (er kannte die Geschichte der Salesianer in Borbeck und das Stift so noch nicht), unser geistlicher Beirat Pater Anton Dötsch, sowie der Mitveranstalter und Lehrer am Don-Bosco-Gymnasium, Herr Georg Schrepper.
Die unten aufgeführte Luftaufnahme aus dem Archiv von Pater Johannes Wielgoß stammt aus dem Jahre 1958 und zeigt das Johannes-Stift an der Theodor-Hartz-Straße. Recht neben dem Gebäude ist noch das Betriebsgebäude der Firma Hörnemann zu erkennen das heute genutzt wird von der Boje. Auf der gegenüberliegenden Straßenseite, wo heute die Pfarrkirche St. Johannes-Bosco steht, standen damals noch Holzbaracken und dienten den ausgebombten Menschen als Wohnstätte.
Hinter dem Johannestift sehen wir das 1958 fertiggestellte Jugendheim in dem heute Schule und Stift untergebracht sind.
Links davon, als einzelnes Haus erkennbar, die frühere Gaststätte Klosterschänke (Inhaber Thiemann) in der heute eine Imbissstube beheimatet ist.
Davon links steht noch der ehemalige Bauernhof Niemöllmann und ganz rechts, schwer erkennbar, der Hof des Bauern Kauke an dem der Weg „Keunefeld“ vorbeiging.
Im Hintergrund sehen wir noch den Güterzug der Zeche Wolfsbank der mehrmals am Tag die Germaniastraße kreuzte und deren Schranken für längere Staus sorgten. Zwar gab es damals noch wenige Autos, aber auch die Fußgänger fluchten bei geschlossener Schranke nicht schlecht.
Pater Wielgoß verfügt noch über mehrere Bilder dieser Art und wir werden versuchen, das ein oder andere hier ablichten zu dürfen.
Der Diavortrag, der ca. eine Stunde dauerte, erweckte viele Erinnerungen der zahlreich anwesenden Zuschauer- und Hörer. Da die Ausführungen Pater Wielgoß 1958 endeten nahm ihn Georg Schrepper in die Pflicht, einen weiteren Vortrag über die Jahre 1958 bis heute zu starten. Ich kann allen nur empfehlen, sich dann diesen Vortrag anzuhören bzw. auch anzuschauen. Er ist nicht nur interessant für diejenigen, die die Zeit bei „Padders“ mitgemacht haben, sondern auch für die Jüngeren unter uns, um einmal zu schauen, wie es früher in Borbeck, und vor allem bei den „Padders“ ausgesehen hat.
Sobald ein neuer Termin feststeht, werden wir darüber berichten.