Unsere Gegner:
Vereine werden vorgestellt
Liebe Leserinnen, liebe Leser,
heute wende ich mich einmal direkt an unsere Spieler aller Mannschaften. Seit nunmehr über dreißig Jahren spielen wir nun schon gegen Mannschaften aus den beiden Essener Fußballkreisen, also Kreis 12 Essen-Südost und Kreis 13 Essen-Nord/west.
Vor allem spielen wir aber gegen Mannschaften aus dem Borbecker Raum, und das schon seit vielen Jahren und des Öfteren. Die meisten Vereine bestehen schon seit „Urzeiten“, andere sind, wie wir, ziemlich neu. Wiederum andere bestehen schon gar nicht mehr, oder sind eine Fusion eingegangen. Mittlerweile sind auch Vereine neu hinzugekommen, oder auch bereits wieder von der Bildfläche verschwunden.
Wir kennen zwar einige Spieler dieser Vereine, wenn wir öfters gegen sie gespielt haben, aber die Vereine selbst, kennen wir kaum.
Daher möchte ich heute mit einer neuen Reihe beginnen und Ihnen in jeder Ausgabe einen Verein aus Essen vorstellen.
Beginnen will ich mit unserem Kreis 13, und da zuerst mit den Borbecker Vereinen.
Heute beginne ich mit einem unmittelbaren Nachbarn, der, vom Gründungsjahr gesehen, fast gleichaltrig ist,
Ballfreunde Bergeborbeck.
Nachdem unser Verein im Jahre 1967 durch Pater Andreas Afting mit einer Tischtennismannschaft gegründet worden war, wurde ein Jahr später, also 1968, Ballfreunde Bergeborbeck ins Leben gerufen.
Die Mannschaft bestand hauptsächlich aus Spielern der ehemaligen „Kneipenmannschaft Rot-Weiß Stobberg“ in Bergeborbeck.
Mitbegründer dieses Vereins waren unter anderem: Manfred Birkenkamp (später Trainer u.a. bei Ruwa Dellwig), Siegfried Peukert (24 Jahre Fußballobmann), Hans Wigge, Friedhelm Schmitt.
Der Bolzplatz am Sälzerbach, auch noch heute Spielstätte der „Ballermänner“ wie sie oft genannt werden, wurde in Eigeniniative aus- und umgebaut. Als Umkleidekabinen wurden von dem Ehepaar Trude und Josef Cleven zwei Räume zur Verfügung gestellt. Durch fleißige Hände wurden diese schnell umgebaut mit Duschen und Aufenthaltsraum. Nun stand einem geordneten Spielbetrieb nichts mehr im Wege. Und dass dies alles sehr familiär zulief, davon kann auch ich ein Lied singen. In den sechziger, siebziger Jahren war es durchaus üblich, dass man nach dem Spiel mit dem Gegner noch ein Bier trinken ging. Das fand dann, bei Ballfreunde Bergeborbeck, hinter der Trinkhalle von „Tante Trude“ im Aufenthaltsraum statt. Wenn das Spiel für 11:00 Uhr angesetzt war konnte es durchaus passieren, dass die Sterne schon am Himmel leuchteten, wenn man den Heimweg, natürlich dann zu Fuß, antrat.
Am 18. August 1968 fand dann mit einem Spiel die offizielle Einweihung der neuen Kabinen statt. Aber bereits im Sommer 1972 war die Herrlichkeit bereits wieder zu Ende, das mühsam aufgebaute Heim musste Neubauten weichen. Seitens der Stadt Essen wurde Ballfreunde zwar als Umkleidegelegenheit Räume der Hüttmannschule zur Verfügung gestellt, aber der Weg erwies sich als zu weit. Auf Dauer hätte dieses den Tod des gerade erst gegründeten Vereins bedeutet. Nach langen, zähen Verhandlungen mit der Stadt und dem Sportamt, wurde dem Verein ein Bauplatz zur Verfügung gestellt. Um den Spielbetrieb weiter fortsetzen zu können, wurde eine 50qm große Baracke angeschafft, für die die Mitglieder 4.000,00 DM aufbringen mussten. Nun waren wieder fleißige Helfer gefragt um die Baracke für den Spielbetrieb umzubauen.
Wasser- und Stromleitungen wurden in Eigenregie gelegt, Kabinen und Brauseräume wurden erbaut. Natürlich auch der Aufenthaltsraum, ein wichtiger Bestandteil für Ballfreunde Bergeborbeck, ebenso wie unser Jugendraum für Eintracht Borbeck. Denn diese Räume fördern den Zusammenhalt, hier kann man sich nach den Spielen austauschen und evtl. Streitigkeiten beilegen.
Aber diese Umbauten kosteten natürlich auch Geld, nämlich 19.300,00 DM. Davon steuerte die Stadt Essen zwar 5.800,00 DM bei, aber die restlichen 13.500,00 DM mussten durch die Vereinsmitglieder aufgebracht werden. Ob man das heute noch einmal schaffen würde? Nicht wegen der momentanen Krise, die meine ich nicht. Eher schon die Einstellung. Denn die war früher anders. Man wollte seinen Verein, an dem man hing, nicht untergehen lassen, und da war keine Arbeit zuviel, und auch kein finanzielles Opfer zu hoch.
Ende des Jahres 1973 begann die Stadt Essen die Sportanlage zu ihrer heutigen Form umzubauen. 1974 entstand dann die Sportanlage „Hagenbecker Bahn“ Allerdings noch ohne Flutlichtanlage, diese kam erst ein Jahr später und wurde, wie auch bei uns, in Eigenarbeit errichtet.
Im Jahre 1979 wurde der Platz noch einmal erneuert indem er Dränage und eine neue Aschendecke bekam. 1983 ging er, nach dem Hamburger Modell, in Eigenverwaltung über.
Nun sah der damalige Vorstand eine Chance, die Sportanlage den heutigen, geschäftsmäßigen, Interessen anzupassen. Es fanden wieder bauliche Veränderungen statt. Man begann mit dem Umsetzen der Garage, Erschaffung eines notwendig gewordenen Ballraumes, sowie eines Kühlkellers für Getränke.
Höhepunkt und Wagnis zugleich, war der Bau eines Vereinsheimes auf der Anlage zum Preise von 198.000,00 DM. Es gab zwar Unterstützung von seitens der Stadt (54.000,00 DM) und des Landes Nordrhein-Westfalen (44.000,00 DM), aber es blieben immerhin noch 95.000,00 DM Eigenanteil. Ein enormer Batzen Geld für einen Kreisligisten. Ich weiß nicht, ob ich mich in meiner Zeit als Vorsitzender an solch ein Projekt herangewagt hätte.
Aber es ging, wie wir ja nunmehr wissen, alles gut. Der Eigenanteil konnte durch Muskelkraft von 28 Mitgliedern in 996 Arbeitsstunden, aufgebracht werden.
Mit diesem Vereinsheim, das auch durch Mitglieder für private Vereinsfeiern angemietet werden kann, haben sich der damalige Vorstand und die fleißigen Mitglieder, selber ein Denkmal gesetzt.
Im Jahre 1969 wurde bei Ballfreunde eine Altherrenmannschaft gegründet, indem Spieler wie Peukert, Birkenkamp etc. tätig waren.
In den 80er Jahren wurde der Grundstein für eine äußerst erfolgreiche Zeit mit dem Gewinn der Hallenrunde für Borbecker Mannschaften gelegt. Dieser Erfolg wurde in den zwei darauf folgenden Jahren wiederholt, man spricht dann von einem Hattrick.
Auch zum Ende der 80er konnte der Erfolg wiederholt werden.
1993 wurde Ballfreunde Kreismeister des Kreises 13 für Altherrenmannschaften über vierzig Jahre, und das ohne Gegentor.
Zu den größten Erfolgen dieser Mannschaft gehört zweifelsohne der Gewinn der Stadtmeisterschaft in den Jahren 2001 bis 2003.
Die sportlichen Erfolge der Seniorenabteilung:
1968 Aufstieg in die Kreisliga B
1971 Mannschaft wird Meister der Kreisliga C
1972 I. Mannschaft wird Meister der Kreisliga B
1973 III. Mannschaft wird Meister der Kreisliga C
1979 II. Mannschaft wird Meister der Kreisliga B
1980 IV. Mannschaft wird Meister der Kreisliga C
1981 V. Mannschaft wird Meister der Kreisliga C
1985 IV. Mannschaft wird Meister der Kreisliga C
1994 I. Mannschaft wird Gruppenmeister und steigt durch ein Entscheidungsspiel in der Bezirksklasse auf
Unter Vorsitz von Detlef Thielert spielen zurzeit 9 Jugendmannschaften, von der A-Jugend bis hin zu den Bambinis, an der Hagenbecker Bahn. Im Seniorenbereich sind augenblicklich drei Mannschaften vertreten. Die I. Mannschaft spielt in der Kreisliga B, Gruppe 2 und steht mit 46 Punkten bei einem Torverhältnis von 108:12 auf dem ersten Tabellenplatz.
Die zweite Mannschaft spielt ebenfalls in der Kreisliga B, allerdings Gruppe 1 und belegt dort mit 8 Punkten und 17:78 Toren, Platz 15.
In der Kreisliga C ist die III. Mannschaft von Ballfreunde beheimatet und steht dort auf Platz 10 mit 10 Punkten und einem Torverhältnis von 22:50.
Auch eine Damenmannschaft jagt an der Hagenbecker Bahn dem runden Leder nach, und zwar in der Kreisliga 9. Dort belegen sie mit 8:45 Toren und 11 Punkten den 11. Tabellenplatz von 12 Mannschaften.
Des Weiteren betätigen sich drei Altherrenmannschaften, davon eine Ü-40, sportlich auf dieser Anlage.
In der 2. Altherrenmannschaften finden wir Spieler wie Nihat Begtorun, Ferhat Kahraman, Turan Eyup und Basri Ersoy, die alle einmal in unserer 3. Seniorenmannschaft gespielt haben.
Ebenso wie Pascal Manger und Mike Lachmann, die Stammspieler unserer I. Mannschaft waren.
In der nächsten Ausgabe stellen wir euch einen weiteren Nachbarn vor, DJK Wacker Bergeborbeck.